Der Nachfolger der „Badewanne“

Im September 1964 wird der neue Taunus 17m/20m (Entwicklungscodes „Hummer“ für den 17m bzw. „Languste“ für den 20m) vorgestellt. Stilistisch knüpft die „große Badewanne“ an den 17m P3 Vorgänger an und bleibt der „Linie der Vernunft“ treu. Designer Wes Dahlberg erinnerte sich an seine Konzeptstudie Monaco aus dem Jahr 1957. Er ist allerdings länger, breiter und höher ausgefallen. Der Luftwiderstandsbeiwert war dennoch geringer.

Der Nachfolger der „Badewanne“

Im September 1964 wird der neue Taunus 17m/20m (Entwicklungscodes „Hummer“ für den 17m bzw. „Languste“ für den 20m) vorgestellt. Stilistisch knüpft die „große Badewanne“ an den 17m P3 Vorgänger an und bleibt der „Linie der Vernunft“ treu. Designer Wes Dahlberg erinnerte sich an seine Konzeptstudie Monaco aus dem Jahr 1957. Er ist allerdings länger, breiter und höher ausgefallen. Der Luftwiderstandsbeiwert war dennoch geringer.
Neu sind auch berechnete Knautschzone, die „Vollkreis-Ventilation“ genannte Innenraum Belüftung das sog. „Breitspurfahrwerk“. Der P5 basierte im Grunde auf dem Vorgänger, jedoch streckte man den Radstand um 75 mm, was 17M und 20M P5 als erste Kölner Ford in den Genuss einer geteilten Kardanwelle brachte. Die großzügigen Fahrwerksmaße sorgten auch im Inneren für entsprechend üppige Platzverhältnisse, womit der P5 im Konkurrenzvergleich jeweils die ersten Plätze hinsichtlich Bein- und Hüftraum vorne und hinten belegen konnten.
Der V4 „Marathon“ Motor mit 70 PS ersetzt den Reihenvierzylinder, mehr Leistung gibt es beim „Tornado“ 2-Liter V6 mit immerhin 90 PS. Der V6-Motor des 20M basierte (um ein Zylinderpaar erweitert) auf der gleichen Konstruktion. Da ein Sechszylinder jedoch aufgrund seiner Bauart naturgemäß ausgesprochen laufruhig ist, verzichtete man auf die Ausgleichswelle. Mit dem 20M begründete Ford Köln innerhalb kürzester Zeit seine Rolle als Marktführer im Segment der Sechszylinder in ganz Europa.
Seit Frühjahr 1965 konnten der leistungsstärkste 17M und alle 20M erstmals auf Wunsch mit einem Automatikgetriebe geliefert werden. Es handelte sich hierbei um die vom Mutterwerk in den USA hergestellte „Cruise-O-Matic“ (C4 Getriebe), die gleichzeitig in vielen anderen Modellen Verwendung fand – u. a. auch im Mustang. Wenn amerikanische Autobauer früher die Automatikgetriebe ihrer chrombeladenen Straßenkreuzer anpriesen, mussten dafür besonders klangvolle Namen her. „TorqueFlite“ hieß die altehrwürdige Dreigangautomatik bei Chrysler, „DynaFlow“ das erste automatische Getriebe im Hause Buick. Damit war eigentlich alles gesagt: Die Automatik versprach sanftes Gleiten und faules Cruisen. In Deutschland wählte Ford für den Taunus das nicht ganz so elegante Wort „Taunomatic“ für die Dreigangautomatik.
Ebenfalls ab 1965 konnten alle 17M und 20M auf Wunsch mit einer 12-Volt Anlage und Drehstromlichtmaschine bestellt werden. Weitere Innovationen waren das neue Heizungssystem mit kombinierter luft- und wasserseitiger Temperaturregelung, stufenlos wählbarer Gebläsedrehzahl, verstellbaren „Vario-Air“ Düsen rechts und links im Armaturenbrett und Zwangsentlüftung über Schlitze in den C-Säulen. Alle Modelle der Baureihe, bis hinunter zum einfachsten 17M, verfügten über ein umfangreiche ausgestattetes Armaturenbrett.
Neben der zwei- und viertürigen Limousine gibt es einen „Turnier“ (drei- und fünftürig sowie als Kastenwagen) und ein elegantes „Hardtop Coupé“ mit voll versenkbaren Seitenfenstern. Ohne störende Mittelpfosten wölbt sich das geschwungene Dach über den Innenraum. Karl Deutsch baut auch wieder ein paar Cabriolets. Beliebt waren Zweifarben-Lackierung und eine durchgehende Sitzbank vorne. Auf Wunsch konnten alle Modelle ab Januar 1965 mit einem elektrischen Golde Stahlschiebedach bestellt werden. Der 20M/TS verfügte erstmals serienmäßig über eine sportliche Knüppelschaltung und einzelne Liegesitze vorne. Beides war auch bei der Coupé – Version des P5 serienmäßig, die zunächst nur als 20M und 20M/TS geliefert wurde – ab 1966 aber auch als 17M. In eine Kleinserie entstand 1967 in Uruguay der „Serrana 67“, ein Pick-Up auf 17m und 20m Basis, letzterer sogar mit 2,3 Liter Motor.
Im Frühjahr 1967 reagiert Ford auf sinkende P5 Verkaufszahlen und bietet eine „weiße Serie“ in Komplettausstattung an.