Der VW für Vermögende

961 wird in Osnabrück die Produktion des „großen Karmann“, des Typ 34, aufgenommen. Wie der „kleine Karmann“ Typ 14 auf dem Käfer, so basiert der Große auf dem Typ 3 (1500/1600). Der VW Karmann-Ghia Typ 34 ist ein Sportwagen Coupé, das im Lohnauftrag für VW beim deutschen Automobilhersteller Karmann von 1961 bis 1971 hergestellt wurde.

Der VW für Vermögende

961 wird in Osnabrück die Produktion des „großen Karmann“, des Typ 34, aufgenommen. Wie der „kleine Karmann“ Typ 14 auf dem Käfer, so basiert der Große auf dem Typ 3 (1500/1600). Der VW Karmann-Ghia Typ 34 ist ein Sportwagen Coupé, das im Lohnauftrag für VW beim deutschen Automobilhersteller Karmann von 1961 bis 1971 hergestellt wurde.
Anstatt die VW Karmann Ghia des Typs 14 mit leistungsfähigeren Aggregaten auszustatten, entschied man sich in Wolfsburg und Osnabrück, eine stärker motorisierte Baureihe von neuen Coupés aufzulegen, die im Jahr 1961 als VW Karmann Ghia Typ 34 in die Serienfertigung ging. Der Karmann-Ghia Typ ist der große Bruder des Karmann-Ghia Typ 14, der auf Basis des VW Käfers gebaut wurde. Anders als Typ 14 basiert Typ 34 nicht auf dem Käfer, sondern auf dem etwas größeren VW Typ 3. Der große Karmann Ghia lehnte sich im Styling an den kleineren Bruder an, bekam jedoch eine deutlich kantigere Karosserie mit hohem Dachaufbau und langer Heckklappe, unter der ein luftgekühlter Motor arbeitete, der aus dem VW 1500 und später aus dem VW 1600 stammte.
Der Wagen wurde von VW als „A Ladies Sportscar“ verkauft, war also nach Herstellerangaben nie ein vollwertiger Sportwagen. Beide VW Karmann-Ghia Konstruktionen wurde parallel zueinander verkauft. Bis zur Einführung des VW 411 war der Karmann-Ghia Typ 34 der teuerste und schnellste Pkw im Angebot von VW.
Die Designer entscheiden sich für ein 2+2-sitziges Coupé, das Platzangebot ist allerdings größer als beim Typ 14. Der Karosserieentwurf entsteht schon Ende der 1950er Jahre bei Ghia und ist eigentlich als Nachfolger für den „kleinen Karmann“ gedacht, geprägt von der so genannten „Corvair-Linie“ nach amerikanischem Vorbild. Charakteristisch sind die in die Front integrierten Nebelscheinwerfer und die in zwei „Bügelfalten“ zulaufenden Sicken. Das Coupé ist mit einem mechanischen Stahlkurbeldach lieferbar. Ebenfalls vorgestellt wird 1961 ein Cabriolet mit vollversenkbarem Faltdach, ein elegantes, gestreckt wirkendes Fahrzeug. In Wolfsburg sieht man jedoch keine ausreichenden Marktchancen, zudem wäre die erforderliche Verwindungssteifigkeit nur sehr aufwändig und teuer zu realisieren. Man entscheidet sich gegen die Serienproduktion.
Offiziell ist der Typ 34 ein viersitziger, geschlossener Personenkraftwagen, der mit Heckmotor und Heckantrieb ausgeliefert wurde. Nachdem anfangs eine 6-V-Lichtanlage verwendet wurde, ersetzte man diese ab August durch eine 12-V-Anlage. Alle Räder sind einzeln aufgehängt und waren anfangs mit Trommelbremsen ausgestattet. Ab 1966 wurden an der Vorderachse Scheibenbremsen verwendet. Gegen Aufpreis war ab 1965 ein vollautomatisches Getriebe erhältlich; bei Verwendung des Automatikgetriebes wurde der Typ 34 mit einer modernen Schräglenker-Hinterachse ausgestattet.
Das 2+2-sitzige Coupé der neuen Baureihe fuhr anfangs mit einem 1,5 Liter Motor mit 34 kW (45 PS), der 1962 durch einen kräftigeren Antrieb mit 40 kW (54 PS) abgelöst wurde. In der auf dem VW 1600 basierenden Variante, die ab 1965 ins Programm kam, leistete der VW Karmann Ghia des Typs 34 dann bis zu 40 kW (54 PS), was immerhin für eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 150 km/h ausreichte.
Als die Baureihe im Jahr 1969 eingestellt wurde, waren nur etwas über 40.000 Coupés des Typs 34 verkauft worden. Zum Vergleich: Das Coupé VW Karmann Ghia Typ 14 brachte es in den Baujahren von 1955 bis 1974 auf gut 385.000 verkaufte Einheiten. Und das Cabriolet der Baureihe fand in dieser Zeit über 80.000 Käufer.