Der Sprung in die Mittelklasse

Im August 1961 hält die deutsche Bevölkerung den Atem an: Als zweite Baureihe neben dem Käfer wird auf der IAA in Frankfurt der Typ 3 präsentiert, eine Mittelklasselimousine, die vor allem den aufstiegswilligen Käfer Fahrern eine neue Heimat bieten will. Eine weitgehende Neukonstruktion, die zwar auf der konzeptionellen Basis des Käfers aufbaut, aber vieles besser machen soll.

Der Sprung in die Mittelklasse

Im August 1961 hält die deutsche Bevölkerung den Atem an: Als zweite Baureihe neben dem Käfer wird auf der IAA in Frankfurt der Typ 3 präsentiert, eine Mittelklasselimousine, die vor allem den aufstiegswilligen Käfer Fahrern eine neue Heimat bieten will. Eine weitgehende Neukonstruktion, die zwar auf der konzeptionellen Basis des Käfers aufbaut, aber vieles besser machen soll.
Optisch gelingt ein dezenter, fast schlichter Auftritt, gemäß dem Adenauerschen Nachkriegscredo: „keine Experimente“. Das einzige Wagnis: Neben der Limousine steht ein viersitziges Cabriolet, fast serienreif entwickelt, das aber dann in letzter Minute wieder zurückgezogen wird.
Knapp 2,6 Millionen Mal verkaufte sich die erste Mittelklasse-Limousine VW 1600 Typ 3 zwischen 1961 und 1973. Noch bis 1982 wurde der solide Typ 3 in Brasilien hergestellt und verkauft. Im Herbst 1969 verpasste Volkswagen dem beliebten Auto, das es nebst Limousine auch als Fließheck-Typ TL und als Variant gab, ein Facelift. In Szenekreisen werden die älteren Modelle als Kurzschnauzer und die jüngeren als Langschnauzer betitelt, was daher rührt, dass sie eine längere Fronthaube haben. Motorenseitig konnte der Typ 3 den Käfer mit mehr Hubraum und mehr Leistung übertrumpfen. Der Flachboxermotor, der unter dem hinteren Kofferraumfach untergebracht ist, leistet zwischen 45 und 54 PS aus 1.500 und später 1.600 cm³ Hubraum. Es gibt erstmals zwei richtige Kofferräume: vorne 180, hinten 200 Liter.
Diese Limousines hatte insgesamt zwei Vorbesitzer und wurde 1969 auf den Erstbesitzer, einen Friseurmeister, in Augsburg zugelassen. Die Zweitbesitzerin kaufte das Fahrzeug im Jahr 1987 und fuhr ihn zwei Jahre lang, bis er im März 1989 stillgelegt wurde.