Das Meisterstück mit der Weltkugel

Absoluten Kult und vermutlich das Synonym für Ford Deutschland stellte der Taunus dar. Insbesondere der genau vor 60 Jahren ins Leben gerufene Taunus 12M verkörperte einen Neuanfang und den Aufbruch in die Moderne mit zu jener Zeit hochmodernen Innovationen. Genau dieses Modell galt als Messlatte in der Mittelklasse und erhielt den legendären Spitznamen „Weltkugel“, abgleitet von dem mittig auf der Motorhaubenkante platzierten Globus. Das „M“ stand zugleich für „Meisterstück“ – und das zurecht.

Das Meisterstück mit der Weltkugel

Absoluten Kult und vermutlich das Synonym für Ford Deutschland stellte der Taunus dar. Insbesondere der genau vor 60 Jahren ins Leben gerufene Taunus 12M verkörperte einen Neuanfang und den Aufbruch in die Moderne mit zu jener Zeit hochmodernen Innovationen. Genau dieses Modell galt als Messlatte in der Mittelklasse und erhielt den legendären Spitznamen „Weltkugel“, abgleitet von dem mittig auf der Motorhaubenkante platzierten Globus. Das „M“ stand zugleich für „Meisterstück“ – und das zurecht.
Der Ford Taunus 12M/15M war die erste Neukonstruktion eines PKW der deutschen Ford-Werke (FK) nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Fahrzeug der unteren Mittelklasse wurde zwischen 1952 und 1959 als Taunus 12M (Entwicklungsname: Ford G13, Kosename: „Weltkugel“) angeboten. Zwischen 1955 und 1959 war es auch mit stärkerem Motor als Taunus 15M (Ford G4B) erhältlich. 1959 löste das überarbeitete Modell Ford G13 AL (Kosename: „Seitenstreifentaunus“) – angeboten als Taunus 12M – beide Modelle ab und wurde bis 1962 gebaut. In einzelnen Publikationen wird für die komplette Baureihe der Entwicklungsname P1 angegeben.
Der 15M hatte im Gegensatz zum 12M einen 1,5-Liter-Ottomotor. Der neue Motor basierte zwar noch auf der Grundkonstruktion mit seitlicher Nockenwelle des Ford Eifel der 1930er-Jahre, hatte aber – erstmals bei Ford – hängende Ventile. Die dreifach gelagerte Kurbelwelle war hohl gegossen. Mit 82 mm Bohrung und 70,9 mm Hub war der neue Motor kurzhubig ausgelegt und leistete mit 1498 cm³ Hubraum 55 PS (40 kW) bei 4250/min. Der neue Wagen hatte die 12M-Karosserie mit anderen Anbauteilen. Die Fahrzeugfront erhielt einen gröber unterteilten Kühlergrill mit durchgehender waagrechter Leiste und tropfenförmigen Blinkleuchten an den Kotflügeln. Die schmalen Rückleuchten bekamen etwas größere, geriffelte Streuscheiben.
Im Januar 1955 wurde der neue Ford vorgestellt, der es nun immerhin motorseitig mit den Mittelklasse-Wagen aufnehmen konnte. Er war in den gleichen Karosserievarianten verfügbar wie der Taunus 12M. Wahlweise war bei Dreiganggetrieben die automatische Kupplung „Saxomat“ erhältlich.
Ab September 1955 gab es neben dem Taunus 15M eine deLuxe-Version. Der Wagen hatte im Kühlergrill sieben senkrechte Chromspangen (die ursprünglich aus Stoßfängerhörnern entstanden waren) und eine Zweifarbenlackierung. Scheibenwaschanlage, schlauchlose Reifen, Rückfahrscheinwerfer, Sonnenblenden mit Make-up-Spiegel und eine Lichthupe – die erste bei einem deutschen PKW – gehörten zur Serienausstattung.
Dieser Ford Taunus wurde 1957 auf eine Oberstudienrätin in Hamel zugelassen. Er wurde in der Zwischenzeit umfassend restauriert. Getriebe und Karosserie befinden sich im Originalzustand und der Motor wurde ausgetauscht. Die letzte umfangreiche Wartung und Instandsetzung fand im März 2016 statt. Es dürfte schwer sein ein entsprechendes Fahrzeug in diesem Zustand zu finden.